„Gefragt – Gejagt"-Star Sebastian Klussmann im Interview: „Das war ein absoluter Schock“
Seit über zehn Jahren gehört Sebastian Klussmann zum „Gefragt – Gejagt“-Cast und ist ziemlich beliebt. Wir haben den Quizzer zum Interview getroffen.
Helden: Denkst du, du würdest in solchen Formaten immer als starker Gegner eingeschätzt werden?
SK: Kommt immer auf die Spielsituation an. Wenn ich jetzt zum Beispiel „Schlag den Star” betrachte, wo ich gerne mal dran teilnehmen würde, oder „Let's Dance”, dann glaube ich eher, dass ich in die Rolle der sogenannten Heldenreise gedrückt werde. Bei „Let’s Dance” könnten sich die Leute fragen, ob der Nerd überhaupt tanzen kann – und das dann aber auch zurecht. Und das ist dann, glaube ich, auch ganz gut, weil das natürlich eine Zuschreibung ist. Dann hätte ich die Bereitschaft und auch den Ehrgeiz zu zeigen, dass ich mehr als nur ein Nerd bin. Es gibt viele Leute, die man da unterschätzt. Ich kenne ja meine Limitationen. Ich würde auch gerne mal in einem Format an meine Grenzen gehen, so wie zum Beispiel bei „Das Duell um die Welt”. Nur dürften die nicht allzu schmerzhaft sein, wie beispielsweise bei Charlotte Roche. (lacht)
Helden: Hast du manchmal das Gefühl, dass du Menschen aufgrund deines Wissenschatzes einschüchterst?
SK: Leider ja, also jetzt gar nicht mal so sehr, wenn ich im TV zu sehen bin. Aber tatsächlich habe ich das im Privaten, beispielsweise auf Partys und auf Dates, häufiger erlebt und finde das erschreckend, weil ich dann immer nicht weiß, wie ich darauf reagieren soll. Wenn ich selbstbewusst, sarkastisch oder auch ironisch auftrete, dann besteht die Gefahr, dass ich in die arrogante Ecke gedrückt beziehungsweise so wahrgenommen werde. Vielleicht checkt die andere Seite das auch nicht sofort, wenn ich einen Witz mache. Und das ist total schwierig. Wie gehe ich jetzt damit um? Werde ich dann wieder der Schüchterne? Ist aber auch blöd. Ganz schwierig. Ich mag das überhaupt nicht. Ich möchte natürlich respektiert werden für das, was ich erreicht habe. Aber bitte nicht irgendwie Angst davor haben, dass man, wenn man was sagt, meinen Erwartungen nicht gerecht wird. Ich habe einige sehr, sehr kluge Freund*innen, die beim Wissenstest echt nicht gut abschneiden würden. Und ich habe fantastische Gespräche und habe so viel von denen gelernt, weil die auf ihren Gebieten so wahnsinnig viel wissen oder weil sie auch einfach tolle Menschen sind. Ich mache da keine Unterschiede und möchte auch nicht arrogant rüberkommen. Arroganz ist eine der schlimmsten Eigenschaften, die ein Mensch haben kann. Wie das dann auf die Zuschauer*innen im TV wirkt, ist eine andere Sache, bei der ich glücklicherweise nicht das Gefühl habe, dass die eingeschüchtert sind, weil natürlich noch immer noch eine gewisse Distanz da ist, obwohl überraschenderweise extreme Nähe auch da ist. Ich werde auf der Straße angesprochen mit ‘Klussi, wie geht's dir so?’ Für die bin ich einfach Klussi, nicht Sebastian Klussmann. Und das ist schön.