Vorwürfe gegen Til Schweiger: Nora Tschirners Statement
Der Spiegel sammelte und veröffentlichte Vorwürfe gegen Til Schweiger. Seine Schauspiel-Kollegin Nora Tschirner gibt dazu ein Statement ab.

Til Schweiger (59) ist wohl einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Seit der „Manta Manta“-Zeit, die ja nun mit „Manta Manta, zwoter Teil“ weitergeht, produzierte Til Schweiger viele Kassenschlager: unter anderem Filme wie „Keinohrhasen“, „Kokowääh“ oder „Honig im Kopf“. Doch auch negative Schlagzeilen wurden hin und wieder zu Til Schweiger bekannt, immer wieder unterstellte die Presse ihm, auf öffentlichen Auftritten oder in Talkshows nicht nüchtern zu sein. Auch sein inniges Verhältnis zu seinen Töchtern wurde nach einem Kuss auf dem Mund auf dem roten Teppich zum Thema gemacht. Der Spiegel sammelte nun allerdings Beiträge, Meinungen und Statements zu einem anderen Thema, das auch Til Schweiger betrifft. Nämlich die Zustände beim Dreh. Bei den sogenannten Sets soll es beim Thema Arbeitsschutz, Arbeitszeiten und dem Umgang miteinander viel zu kritisieren geben. Die Vorwürfe wurden nun auch von Kollegin Nora Tschirner bestärkt:
Nora Tschirner gibt Statement zu den Vorwürfen ab
Auf Instagram postet sie ein Video und möchte vor allem auch darauf aufmerksam machen, dass man solche Vorwürfe nicht einfach abtun darf und damit vor allem auch den Mut der Menschen verhöhnen dürfe, die sich dem Spiegel anvertraut haben. Viele können es sich im Filmbusiness kaum erlauben, solche Vorwürfe laut zu sagen, da es sie ihren Ruf und ihren Job kosten könnte und trotzdem haben sie es getan. Bisher dementieren Til Schweigers Anwält*innen und die Produktionsfirma „Constantin Film“ die Vorwürfe. Tschirner hat selbst an vielen Sets mit und für Til Schweiger gearbeitet, so zum Beispiel bei „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“.
Ihr ganzes Statement mit allen Aussagen findest du auf der nächsten Seite:
Nora Tschirners Statement auf Instagram
Sie habe den Spiegelartikel zu Til Schweiger gelesen und sie „mach[t] da nicht mehr mit“, was sie meint ist, sie macht nicht mehr mit darüber zu schweigen und so zu tun als herrschen eben genau diese Zustände nicht vor. Sie sagt: „Für jeden in der Branche ist das seit Jahrzehnten, bis auf einige wenige Sets, ein absolut offenes Geheimnis, dass diese Zustände herrschen.“ Weiter fordert sie die Verantwortlichen dazu auf endlich den Arbeitsschutz in der Branche zu verbessern und eben genau solche Vorwürfe ernst zu nehmen. Ob sie damit auch die Vorwürfe an Til Schweiger selbst meint, hat Nora Tschirner nicht eindeutig gesagt.
Eine Woche nach den belastenden Vorwürfen meldet sich nun auch der Chef von Constantin Film zu Wort:

Martin Moszkowicz meldet sich zu den Schweiger-Vorwürfen zu Wort
Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand von Constantin Film endlich reinen Tisch machen werde. Bereits eine Woche nach den Spiegel-Enthüllungen trifft Martin Moszkowicz, Chef von Constantin Film, sich mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung diesbezüglich zu einem Gespräch. Gegenüber der Tageszeitung gibt er zu, dass es bei der Produktion von Schweigers neuestem Film tatsächlich zu „sehr bedauerlichen Vorfällen gekommen“ sei. Was genau damit gemeint ist? „Vor den Dreharbeiten am 21. Juli 2022 ist Til Schweiger – augenscheinlich stark alkoholisiert – von einem Mitarbeiter der Constantin Film daran gehindert worden, mit der Arbeit am Drehort zu beginnen“, so Moszkowicz. Anschließend sei es sogar zu einer Auseinandersetzung gekommen, sodass die Dreharbeiten unterbrochen werden mussten. Aber damit noch nicht genug. „Unabhängig von seinem Zustand hatte Til Schweiger sich in der Nacht auch eine Verletzung im Gesicht zugezogen. Im Falle von Tätlichkeit am Drehort erfolgt bei uns ausnahmslos – so auch hier – eine Abmahnung mit Androhung von Kündigung und Schadenersatz im Wiederholungsfall“, ergänzt der Constantin-Chef. Weitere derartige Vorfälle habe es laut ihm allerdings nicht mehr gegeben. Derzeit würden alle Vorwürfe, die im Raum stünden, durch eine „externe Compliance-Analyse der Dreharbeiten“ von einer unabhängigen Kanzlei geprüft. Konsequenzen werden ebenfalls gezogen: Neue Projekte mit Til Schweiger sollen vorerst der Vergangenheit angehören. Dennoch hofft Moszkowicz, dass „Til seine Probleme in den Griff bekommt“.
Auch zu Nora Tschirners Statement äußert sich der Constantin-Boss – und da hat die betroffene Person selbst noch ein Wörtchen mitzureden:
Nora Tschirner reagiert auf das FAZ-Interview von Martin Moszkowicz
„Jetzt muss ich mich zu meiner Person äußern. Das wollte ich ehrlich gesagt eigentlich vermeiden“, beginnt Nora Tschirner ihren Instagram-Beitrag, der sich um das FAZ-Interview von Martin Moszkowicz dreht. Dass sich der Constantin-Boss nun doch öffentlich zu den Schweiger-Vorwürfen geäußert hat, stößt bei der Schauspielerin anscheinend etwas übel auf, da es in ihren Augen ein „bisschen spät“ komme. Damit aber noch nicht genug. Denn das bereits erwähnte Statement des „Tatort“-Stars wurde auch im FAZ-Interview thematisiert. „Sie hat in den letzten Jahren immer wieder für uns gedreht. Sie ist in all den Jahren nie zu mir gekommen und hat gesagt: ‚Die Zustände bei der Constantin Film sind so untragbar, dass ich hier nicht mehr arbeiten will‘“, sagt Moszkowicz im Gespräch mit der FAZ. Doch da hat Nora Tschirner noch ein Wörtchen mitzureden. Moszkowicz habe den Eindruck erweckt, sie würde bei Constantin „ein und aus gehen. Man kennt sich, man schätzt sich, man hängt rum – so ungefähr“. Allerdings soll die letzte Produktion, für die sie bei der Constantin vor der Kamera stand, bereits zwölf Jahre zurückliegen. Aktuell würde sie zwar für einige Drehtage für die Constantin arbeiten, habe aber bereits am ersten Drehtag auf die Missstände in Bezug auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Dies belegt sie mit einer langen Textnachricht, die sie an die Produzenten geschickt habe. Das letzte Wort scheint hier noch lange nicht gesprochen zu sein!