Komplett tabu: Die Filme sind in anderen Ländern verboten

Andere Länder, andere Sitten – das gilt auch bei Filmen. In einigen Ländern ist der ein oder andere Film nämlich komplett verboten.

Eine Vielzahl an Filmen sind in einigen Ländern verboten.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Filme haben die bemerkenswerte Fähigkeit, Kulturen zu reflektieren, bestimmte Themen spielerisch anzusprechen und gesellschaftliche Debatten auszulösen. Doch nicht alle Filme finden einen positiven Anklang in jedem Land. Einige Werke stoßen auf politische, religiöse oder soziale Kontroversen und werden daher in bestimmten Ländern verboten oder zensiert. Oft sind sogar nur kleine Details, die man kaum bemerken würde, ausschlaggebend, die dafür sorgen, dass gewisse Filme in manchen Ländern tabuisiert werden. In diesem Artikel untersuchen wir eine Auswahl von Filmen, die in bestimmten Regionen und Länder aufgrund ihrer brisanten Inhalte oder kontroversen Darstellungen nicht gezeigt werden dürfen. 

Der erste Film erfreut sich aktuell an großer Beliebtheit.

Der Barbie Film ist in einigen Ländern verboten.
Quelle: IMAGO / Picturelux

#1 Barbie

In einer stereotypen Barbie-Welt lebt Barbie zusammen mit anderen Plastikpuppen im „Barbieland“. Obwohl ihr Leben mit den vielen anderen Barbies und Kens scheinbar perfekt ist, hat sie dennoch Selbstzweifel und Ängste. Schließlich wird sie aus Barbieland verbannt und reist mit ihrem Begleiter Ken in die reale Welt. Durch eine magische Verwandlung werden beide zu echten Menschen und landen in Los Angeles. Dort ist Barbie irritiert von den Verhaltensweisen der Menschen. Gleichzeitig sucht sie nach ihrer langjährigen Besitzerin, die sie glaubt in der frechen Teenagerin Sasha gefunden zu haben. Währenddessen entdeckt Ken, dass in der realen Welt ein Patriarchat existiert, im Gegensatz zur egalitären Barbieland Gesellschaft.

In einem Land ist der Film tatsächlich verboten, doch in welchem und wieso? Du erfährst es auf der nächsten Seite.

Der Barbie Film darf in Vietnam nicht gezeigt werden.
Quelle: IMAGO / Picturelux

In Vietnam ist der Film veboten

In Vietnam wird der Film nicht gezeigt, da dort eine umstrittene Weltkarte gezeigt wird . Der Nationale Filmbewertungsrat hat kürzlich beschlossen, die Komödie zu verbieten. Die Behörden in Hanoi sind der Meinung, dass die sogenannte Neun–Striche–Linie auf der Karte zu sehen ist, die von China verwendet wird, um Ansprüche auf weite Teile des Südchinesischen Meeres zu erheben. Da auch andere Länder wie Vietnam, die Philippinen und Malaysia Ansprüche in der Region geltend machen, wird derzeit auch auf den Philippinen die Möglichkeit eines Verbots des Films geprüft. Die geopolitische Sensibilität der Karte hat so zu Kontroversen und Maßnahmen in Bezug auf die Veröffentlichung des Films in einigen Ländern geführt.

Dass der nächste Film verboten ist, hätte wohl niemand gedacht.

Beauty and the Beast wurde in Kuwait verbannt.
Quelle: IMAGO / Cinema Publishers Collection

#2 Beauty and the Beast

„Die Schöne und das Biest“ wurde aufgrund von Bedenken der Zensoren aus den Kinos in Kuwait zurückgezogen. Das Remake des klassischen Zeichentrickfilms zeigt LeFou, den Handlanger des Bösewichts Gaston, als ersten offen homosexuellen Charakter in einem Disney-Film. Ein Mitglied des Vorstands der National Cinema Company, die die meisten Kinos in Kuwait betreibt, erklärte, dass möglicherweise eine bearbeitete Version später in dieser Woche gezeigt werden könnte. Zuvor führte der „ausschließlich homosexuelle Moment“ des Films allerdings dazu, dass die Zensoren in Malaysia um weitere Schnitte baten, aber Disney zog den Film dort einfach aus dem Verkehr. Auch ein Autokino im US – Bundesstaat Alabama hat Vorführungen des Films abgesagt.

Weiter geht es mit einem Film, der in China verbannt wurde.

Avatar wird in China nicht ausgestrahlt
Quelle: IMAGO / Picturelux

#3 Avatar

Aufgrund von Befürchtungen der Reaktionen des Volkes hat Chinas Filmbehörde beschlossen, den Film Avatar abzusetzen. Der Film hatte beim chinesischen Publikum wohl einen starken Nerv getroffen, da viele Bewohner der Volksrepublik Parallelen zur Vertreibung des „Na'vi“ Volkes im Film und ihrem eigenen Leben in China sehen würden. Die Hongkonger „Apple Daily“ spekulierte, dass die Zensoren aus Angst vor möglichen sozialen Unruhen gehandelt haben könnten. Als Reaktion darauf hat die oberste Filmbehörde Chinas beschlossen, den beliebten Film nach kurzer Zeit aus den staatlichen Kinos zu nehmen. 

Der nächste verbotene Film ist ein echter Klassiker, der ein sehr wichtiges Thema behandelt.

Schindler's Liste spielt im zweiten Weltkrieg.
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#4 Schindler's Liste

In Malaysia wurde die Aufführung des Films Schindlers Liste sehr lange Zeit verboten. Laut einem Brief der Zensurbehörde an die Verleihfirma wird das Verbot damit begründet, dass der Film als jüdische Propaganda angesehen wird. Die Entscheidung der Zensurbehörde hat zu starken Diskussionen über die Meinungsfreiheit und die generellen Grenzen der Filmzensur in Malaysia geführt. Mittlerweile darf der Film allerdings wieder in einer gekürzten und zensierten Fassung gezeigt werden.

Bei dem nächsten Film, musste sogar der Hauptdarsteller selbst an der Zensur und des Verbotes des Filmes leiden. Um welchen Film es geht, erfährst du auf der nächsten Seite.

Brad Pitt hatte lange Zeit Einreiseverbot in China.
Quelle: IMAGO / Cinema Publishers Collection

#5 7 Jahre in Tibet

Nachdem Brad Pitt 1997 die Hauptrolle in dem Film „Sieben Jahre in Tibet“ übernommen hatte, verhängte die Führung der Volksrepublik China gemäß übereinstimmenden Medienberichten ein Einreiseverbot gegen den Schauspieler. Peking hält Tibet seit 1951 besetzt und warf den Filmemachern vor, historische Fakten „gefälscht“ zu haben. Nach fast zwei Jahrzehnten betrat der Hollywood Schauspieler 2014 jedoch wieder chinesischen Boden als Reisebegleitung seiner Ex-Frau. Trotz des früheren Einreiseverbots hatte er nun die Gelegenheit, das Land zu besuchen und persönlich anwesend zu sein. 

Der nächste Film wurde unter anderem ebenfalls in China verboten. Klicke weiter, um zu erfahren, um welchen Film es sich handelt.

Zurück in die Zukunft findet in China keinen Anklang.
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#6 Zurück in die Zukunft

Der 1985 veröffentlichte Film erzählt die Geschichte von Marty McFly, der durch eine Zeitmaschine in die 1950er Jahre geschickt wird. Die chinesischen Zensoren betrachteten jedoch einige Inhalte im Film als unangemessen und beschlossen, ihn zu verbieten. Einer der Gründe für das Verbot war das als nicht angemessen empfundene Konzept der Zeitreise. Die Idee, dass ein Mensch seine Vergangenheit ändern kann, wurde von den Zensoren als potenziell destabilisierend für die chinesische Gesellschaft angesehen. Darüber hinaus stießen einige humorvolle Szenen im Film gegen chinesische moralische und kulturelle Werte, was ebenfalls zur Entscheidung des Verbots führte.

Der nächste Film wurde mitunter aufgrund seiner vulgären Sprache verboten oder zensiert.

The Wolf of Wall Street ist für seine vulgäre Ausdrucksweise bekannt.
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#7 The Wolf of Wall Street

The Wolf of Wall Street wird weltweit als sehr freizügig für das Publikum angesehen. Während im westlichen Teil der Welt allerdings eher eine Debatte darüber tobt, ob es moralisch vertretbar ist, Exzesse und Orgien so ausführlich und lustvoll darzustellen, empfinden andere Kulturkreise genau diese Bilder als zu viel. Indien und der Libanon haben gefordert, dass der Film geschnitten wird, um ihn ihrem Land zeigen zu können. In Singapur ist The Wolf of Wall Street nur in ausgewählten Kinos verfügbar, während er in Nepal und Malaysia sogar komplett verboten wurde. Die Vereinigten Arabischen Emirate verlangen, dass 45 Minuten des Films herausgeschnitten werden, um ihn dort zu zeigen.

Wir kommen nun schon zum letzten Film unserer Reihe.

50 Shades of Grey wurde in einigen Ländern zensiert.
Quelle: IMAGO / ZUMA Wire

#8 50 Shades of Grey

Die eher etwas speziellere Romanze zwischen Ana und Christian stieß aufgrund ihrer sexuellen Inhalte auf großen Widerstand in einigen Ländern. Indonesien, Kenia, Malaysia und die Vereinigten Arabischen Emirate verboten den Film direkt komplett, während er in Zimbabwe in zensierter Form sogar erstmal noch in einigen Kinos gezeigt wurde. In Kambodscha wurde die Beziehung zwischen Ana und Christian sogar als „verrückte Romanze“ bezeichnet. Der Film provozierte kontroverse Reaktionen in verschiedenen Ländern, hauptsächlich im asiatischen und afrikanischen Raum und führte so zu komplett unterschiedlichen Maßnahmen der Zensur oder Anpassung, je nach den jeweiligen kulturellen und moralischen Vorstellungen.

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