„Berlin Nobody“: Sekten-Thriller feiert Premiere

Mit „Berlin Nobody“ kommt ein hochkarätig besetzter Sekten-Film in die Kinos. Wir waren auf der Premiere im Berliner Kant Kino dabei!

„Berlin Nobody“-Darsteller Jonas Dassler und Darstellerin Sophie Rois kamen zur Premiere des Films.
Quelle: IMAGO / Eventpress

Kleine Gruppen von Menschen kommen zusammen, um zu meditieren und gemeinsam zu beten. Mit der Zeit könnten sie sogar eine Wohngemeinschaft bilden. Doch sollten auf einmal Verschwörungstheorien und andere fragwürdige Praktiken Einzug halten, ist Vorsicht geboten. Es wird besonders bedrohlich, wenn solch eine Sekte das gesamte Leben ihrer Mitglieder*innen bestimmt. Genau das zeigt nun das US-amerikanisch-deutsches Filmdrama „Berlin Nobody“ von Jordan Scott, das Ende Juli 2024 Premiere in Berlin feierte. 

Worum geht es eigentlich genau in dem Film? 

In „Berlin Nobody“ ist ein Mystery-Thriller mit internationalen und deutschen Stars.
Quelle: Julia Terjung/SquareOne

„Berlin Nobody“: Darum geht es in dem Film

Der renommierte Bestsellerautor und Sozialpsychologe Ben Monroe (Eric Bana) verlässt seine Heimat und zieht nach Berlin, um seine Studien über die Macht des Kollektivismus weiterzuführen. Seine Forschungen nehmen jedoch eine überraschende Wendung, als er durch einen rituellen Selbstmord in Berührung mit den ideologischen Gegebenheiten einer geheimnisvollen Sekte gerät. Nina Hoffmann (Sylvia Hoeks), eine Ermittlerin des Bundesverfassungsschutzes, die auf die Überwachung von Sekten spezialisiert ist, steht ihm zur Seite. Die Dinge werden noch komplizierter, als Bens 16-jährige Tochter Mazzy (Sadie Sink) nach Berlin kommt, um Zeit mit ihrem Vater zu verbringen. Nach der dramatischen Scheidung ihrer Eltern hoffen beide, ihre zerrüttete Beziehung zu reparieren. Doch Ben, abgelenkt durch seine Arbeit und eine entstehende neue Romanze, bemerkt nicht, dass Mazzy sich in den geheimnisvollen und charismatischen Martin (Jonas Dassler) verliebt, dessen wahre Absichten alles andere als harmlos sind. Als Martin Mazzy der ebenso faszinierenden wie undurchsichtigen Hilma (Sophie Rois), der Leiterin einer Umwelt-NGO, vorstellt, setzt dies eine gefährliche Kette von Ereignissen in Gang ...

Bei der Deutschlandpremiere des Films gab es direkt eine kleine Hiobsbotschaft zu verkünden:

Jordan Scott konnte aufgrund einer Corona-Erkrankung nicht zur Deutschlandpremiere von „Berlin Nobody“ kommen.
Quelle: IMAGO / Cover-Images

Jordan Scott verpasst aufgrund von Corona die „Berlin Nobody“-Deutschlandpremiere

Eigentlich hieß es, dass Jordan Scott, die Regisseurin und Drehbuchautorin des Streifens, der Deutschlandpremiere von „Berlin Nobody“ beiwohnen wird. Für Fans, die auf die Tochter des Erfolgs-Regisseurs Ridley Scott warteten, gab es allerdings einen kleinen Dämpfer zu verkraften. Sie konnte die Reise zu dem besonderen Event nicht antreten – und zwar aus gutem Grund. „Jordan liegt leider mit COVID flach. Es bricht ihr das Herz, nicht dabei sein zu können“, erklärt Produzent Jonas Katzenstein im Interview. Später liest er auch noch im Kinosaal eine Nachricht der kranken Regisseurin vor, die wirklich ziemlich geknickt erschien. „Gesundheit geht halt nun mal vor und der Virus ist nach wie vor unberechenbar“, so Katzenstein.

Dafür kamen aber zahlreiche andere bekannte Leute auf die Premiere:

Schauspielerin Barbara Schöne hält nichts von Sekten.
Quelle: IMAGO / Photopress Müller

Barbara Schöne hält nichts von Sekten

Bei der Deutschlandpremiere von „Berlin Nobody“ ließen sich zahlreiche Besucher*innen blicken, unter die sich auch ein paar bekannte Gesichter mischten. Unter anderem kamen der ehemalige Soap-Darsteller Raphael Vogt und seine Kati Bork, Serien-Star Clemens Schick, „Bibi Blocksberg“-Star Max Befort und Sönke Möhring zu der Veranstaltung. Schauspielerin Barbara Schöne freute sich schon lange auf diesen Abend. „Ich bin schon richtig aufgeregt. Der Trailer hat mich extrem gefesselt. Ich finde ja Sekten ganz schlimm. Die gehören verboten, wenn es nach mir gehen würde. Lieber Sekt als Sekten“, gab die einstige „Das Traumschiff“-Darstellerin im Helden unserer Kindheit-Interview an. 

Allen voran gehört ein deutsches Talent zur Hauptbesetzung:

Jonas Dassler spielt eine der Hauptrollen in „Berlin Nobody“.
Quelle: IMAGO / APress

Schauspielhoffnung Jonas Dassler im Main-Cast von „Berlin Nobody“

Mit seinen gerade einmal 28 Jahren gilt Jonas Dassler als einer der ganz großen Hoffnungsträger, die es nach Hollywood schaffen können. Mit seinen Rollen wie die des Frauenmörders Fritz Honka in Fatih Akins „Der Goldene Handschuh“ hat er bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er es schafft, die Zuschauer*innen in seinen Bann zu ziehen. Mit Sadie Sink und Eric Bana spielt er an der Seite von extrem bekannten und beliebten Hollywoodgrößen. „Anfangs war das alles sehr aufregend, aber ich versuche einfach, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren“, offenbart Dassler. 

Doch was war der ausschlaggebende Punkt, an diesem Filmprojekt mitzuwirken?

Schauspieler Jonas Dassler hat bereits viele Fans.
Quelle: IMAGO / Photopress Müller

Darum wirkte Jonas Dassler an „Berlin Nobody“ mit

Der vorwiegend internationale Cast sei laut Jonas Dassler nicht ausschlaggebend für sein Mitwirken an dem Mystery-Drama gewesen. „Ich fand das Drehbuch richtig gut. Ich fand es spannend, wie man versucht, Manipulationen zu umgehen. Aber ich fand es auch interessant, wie die Figuren nach einer Lösung suchen, der Einsamkeit zu entkommen und Liebe und Geborgenheit im Kollektiv zu finden“, schildert der Martin-Darsteller.

Film-Kollegin Sophie Rois fand einen anderen Aspekt noch viel spannender:

Sophie Rois wollte in „Berlin Nobody“ einen Bösewicht spielen.
Quelle: IMAGO / Photopress Müller

Darum wollte Sophie Rois die Rolle der Hilma in „Berlin Nobody“ spielen

Hilma-Darstellerin Sophie Rois ging mit einen ganz anderen Ansatz an das Projekt heran. „Als ich das Drehbuch gelesen habe und wusste, dass ich die Rolle der Hilma übernehmen sollte, fand ich den Aspekt, einen Bösewicht zu spielen, der sich psychologisch nicht erklären lässt, sehr reizvoll“, erklärt sie. Das Böse sei in fiktiven Geschichten, die auf der Leinwand erzählt werden, einfach „toll“. Bei einer Sache kann sich die beliebte Theaterschauspielerin das Grinsen nicht verkneifen: „Ich wollte schon immer mal Teenager über das Messer springen lassen. Das ist halt das Geile, wenn man Schauspieler*in ist!“

Eine Sache sorgt bei einigen Film-Fans nach wie vor für Verwunderung:

In den US-amerikanischen Kinos trägt „Berlin Nobody“ den Namen „A Sacrifice“.
Quelle: Julia Terjung/SquareOne

Verwirrung um den Film-Titel

Es ist nicht unüblich, dass einige internationale Filme in manchen Ländern andere Titel tragen. Bei „Berlin Nobody“ ist das tatsächlich nicht anders. Denn in den US-amerikanischen Kinos läuft der Film unter dem Namen „A Sacrifice“. Wenn es nach Schauspielerin Sophie Rois gehen würde, könnte der Mystery-Streifen hierzulande noch einen Zusatz erhalten. „Nachdem ich den Film gesehen habe, dachte ich mir, man könnte ihm noch den Untertitel 'Die Menschen im Zeitalter ihrer Überflüssigkeit' verpassen“, findet sie.

Nach so vielen Eindrücken wäre es vielleicht mal an der Zeit für eine kleine Rezension:

„Berlin Nobody“ wurde oftmals von der Presse zerrissen.
Quelle: Julia Terjung/SquareOne

„Berlin Nobody“-Rezension: Sind die massiven Kritiken gerechtfertigt?

Im Internet wird der Mystery-Thriller von vielen Kritiker*innen zerrissen. Doch Helden unserer Kindheit kann sich den Stimmen nur bedingt anschließend. Scott mag vielleicht das Rad nicht neu erfunden oder ein Projekt realisiert zu haben, das an die Werke ihres Vaters herankommt, aber „Berlin Nobody“ ist keinesfalls für die Mülltonne. Besonders hervorheben möchte die Redaktion die psychologische Komplexität, die im Laufe der Handlung eröffnet wird. Der Film mag zwar keine Zeit haben, jeder einzelnen Figur eine herausragende Entwicklung und Tiefe zu verleihen, jedoch schaffen es die Schauspieler*innen, die Leute zu fesseln, die sich für den Themenkosmos interessieren und einfach während des Schauens miträtseln wollen, was sonst noch so geschieht. Denn es ist bei Weitem nicht alles vorhersehbar! Ein weiterer Pluspunkt: Das Grauen findet wieder direkt vor unserer Haustür statt und bringt uns einmal mehr zum Schaudern. Also nicht beirren lassen und sich selbst ein Bild über den Streifen machen, der ab dem 1. August in den deutschen Kinos zu sehen ist!

Ein Kommentar von Schauspielerin Sophie Rois mag allerdings für ein wenig Verwunderung sorgen, wenn es um den Film geht:

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„Weg mit der Sch***e!“: Sophie Rois mit ungewöhnlichem Kommentar zum Film

Man könnte glatt meinen, dass Sophie Rois den Film, in dem sie selbst eine tragende Rolle spielt, jetzt schon verschmäht. Während des Publikumsgesprächs nach Filmende sorgt die bekannte Theaterschauspielerin mit dem Kommentar „Weg mit der Sch***e!“ für Außenstehende, die das Zitat im Internet aufschnappen, vielleicht ein wenig für Verwunderung, beim anwesenden Publikum löst sie allerdings ein Gelächter aus. Denn der Zusammenhang zählt. „Der Film ist für die Menschen, die von einigen dummen Sachen die Schnauze voll haben und manchmal überlegen, ob es nicht besser wäre, das Ganze in der größten Toilette der Welt einfach runterzuspülen“, gibt sie von sich und fügt noch hinzu: „Das ist doch die erlösende Vision, die dieser Film bietet: Weg mit der Sch***e! Wer denkt das nicht manchmal?! Und danach kann man wieder fröhlich weiterleben.“ Ein Grund mehr, sich den Streifen zu geben. Denn so viel Sympathie gehört auch einfach belohnt!

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